Dreiländer-Tagung „Health Universities“ an der ZHAW in Winterthur

Teilnahme an der Dreiländer- Tagung, Deutschland- Österreich- Schweiz

vom 10.-11.09. 2015 in Winterthur in der Schweiz.

Neben der Erarbeitung des Winterthurer Manifests als das Grundlagenpapier der Dreiländer-Tagung „Health Universities“ wurden verschiedene Themen in  zahlreichen Kurzvorträgen und Diskussionen erörtert.

Die Dreiländer- Tagung hatte das Ziel mit dem Winterthurer Manifest eine Antwort auf den sich verändernden Versorgungsbedarf und die Herausforderungen an die Gesundheitsberufe, die daraus resultieren zu geben.
Um die Versorgung der Bevölkerung zu verbessern, wollen Hochschulen im Gesundheitsbereich Lehr- und Lernarrangements schaffen, welche die Kooperationskompetenzen verbessern und die Absolvierenden dazu befähigen, über die Grenzen von Disziplinen, Berufen, Institutionen und Sektoren hinaus zu handeln.

Die Delegation aus Osnabrück präsentierte zwei Kurzvorträge zu den Themen:

  • Das „Lern- und Innovationsinduzierte Gesundheitssystem“: Pilotprojekt Gesundheitscampus Osnabrück
  • Theorie-Praxis-Transfer in der Gesundheitsversorgung – Durch wissenschaftliche Berufsfeldreflexion zum Versorgungsexperten

PDF der Präsentationen

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Dreiländer-Tagung Health Universities/Posterpräsentation

Vor dem Hintergrund der Studie „Health Universities“ Konzept, Relevanz und Best Practice. Mit regionaler Versorgung und interprofessioneller Bildung zu bedarfsgerechten Gesundheitsfachleuten [1]“ fand die 1. Dreiländer-Tagung in der Schweiz statt.

Vom 09.09. – 11.09.2015 diskutierten Tagungsteilnehmer aus der Schweiz, Österreich, Deutschland, Holland, Belgien und weiteren Nationen über die inter- und multiprofessionelle Gesundheitsversorgung. Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen und Umbrüche stellt die Health University im Ergebnis ein gut begründetes Konzept für einen wirkungsvollen Einsatz der Ressourcen für die Bildung und Forschung im Gesundheitsbereich dar.

In diesem Zusammenhang wurde ein Poster zum Thema: „Wertschöpfungsnetze im Gesundheitswesen – Prozessanalyse und Modellprozessentwicklung am Beispiel der Arzneimittelversorgung von Patienten in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen“ aus dem ProMmt-Projekt vorgestellt (Posterabstract 1175). Anknüpfend an die Health University greifen Fazit und Ausblick die Relevanz der Vernetzung der Gesundheitsfachberufe als Voraussetzung erfolgreicher, patientenorientierter Arbeit auf und deuten auf die notwendigen Kompetenzentwicklungen, in multiprofessionellen Aus-, Fort- und Weiterbildungsformaten hin.

[1] ZHAW Reihe Gesundheit, No. 1 (Sottas, Brügger & Meyer, 2013)

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Pilotprojekt zur Prozessoptimierung im Medikationsmanagement (ProMmt)

Im Unterschied zu den meisten bislang vorgestellten Modellprojekten zum Medikationsmanagement, die sich auf Patienten beziehen, die selbst die öffentliche Apotheke aufsuchen (können), konzentriert sich das Pilotprojekt auf ältere Patienten in Alten- und Pflegeeinrichtungen, die aufgrund eines Versorgungsvertrags gem. § 12a Apothekengesetz durch eine öffentliche Apotheke mit Arzneimitteln versorgt werden. Einerseits kann so an bestehende Strukturen des dokumentierten und organisierten Versorgungsnetzes zwischen Ärzten, Patienten, Heimträgern und Apotheken angeknüpft werden. Andererseits sollen die auftretenden Medikations- und Abstimmungsprobleme im Rahmen der Arzneimitteltherapie analysiert und strukturierte Lösungsmöglichkeiten entwickeln werden.
Auf die Einbeziehung der Pflege und der Patienten selbst wird besonderer Wert glegt, weil beide Gruppen großen Einfluss auf das Ergebnis der Medikation haben. Die Pflege hat die entsprechende Basis in ihrer Nähe zum Patienten und der damit vorhandenen Möglichkeit gesundheitliche Reaktionen bzw. Veränderungen direkt an den Arzt zu übermitteln. Die Patienten bzw. die betreuende Pflegefachkraft nehmen Einfluss über die Adhärenz. Non-Adhärenz ist eine Herausforderung für alle Leistungserbringer, führt oft zu einer Verschlechterung der Gesundheit (bis hin zu einer höheren Mortalität) und bedeutet auch deutliche Mehrausgaben im Gesundheitswesen.

Ergebnisqualität
Dienstleistungsnetze im Gesundheitswesen unterliegen besonderen Bedingungen. Die aktive Suche nach geeigneten Kooperationspartnern mit dem Ziel der Leistungssteigerung oder der Gewinnoptimierung steht nur bedingt im Vordergrund. Im Gegenteil basiert die Zusammenarbeit oftmals auf der Selektion durch den Patienten (freie Arzt- und Apothekerwahl) und weist deshalb eher eine passive Komponente auf.
So auch im vorliegenden Fall des Medikationsmanagements für Patienten in der stationären Langzeitpflege. Das Dienstleistungsnetz ergibt sich aus den jeweiligen heimversorgenden Hausärzten/ Fachärzten der Bewohner, einer oder mehrerer heimversorgenden Apotheken und den Pflegefachkräften der Einrichtung. Alle Leistungserbringer wurden in der klassischen Variante von den Patienten ausgewählt. Nicht unbedingt eine optimale Grundlage für eine ergebnisorientierte Prozessgestaltung, da die Zusammenarbeit grundsätzlich auf der freiwilligen Abstimmung der Prozessstrukturen der Einzelorganisationen basiert. Mögliche vertragliche Varianten (z.B. § 12 a ApoG Heimversorgungsvertrag und § 119 b SGB V kooperierender Hausarzt, Heimarzt) unterstützen, werden aber noch nicht flächendeckend und auch nicht auf alle Leistungserbringer bezogen eingesetzt. Mögliche und bestehende Vertragsbeziehungen sind in Abbildung 1 dargestellt. Die roten Verbindungen weisen auf Verträge hin, die entweder noch sehr selten nachgefragt werden (§ 119 b Abs. 2 SGB V) oder noch nicht entwickelt wurden (Arzt – Apotheker).

Vertragsbeziehungen 2

Abbildung 1: Vertragsbeziehungen [1]
Mit der Prozessanalyse und -restrukturierung werden zwei Ziele verfolgt. Zum einen, die Verbesserung der medizinischen Lebensqualität älterer, multimorbider Patienten durch einen praxisorientierten Ansatz zur angewandten Arzneimitteltherapie in Alten- und Pflegeinrichtungen. Zum anderen, die Steigerung der Arbeitszufriedenheit der involvierten Leistungserbringer über die Reduzierung von Schwachstellen.
Das Pilotprojekt setzt hier an. Langfristig soll der Aufbau von multiprofessionellen Versorgungsnetzen aktiv von Seiten der Leistungserbringer gedacht werden. Auch unter Beachtung der Wahlmöglichkeiten der Patienten führt dies zu einer deutlichen Steigerung der Ergebnisqualität.

Methode
Es handelt sich um ein klassisches Optimierungsprojekt in Form eines iterativen Phasenmodells.
Im Rahmen einer Ist-Analyse wird der Prozess, heruntergebrochen auf die einzelnen Tätigkeiten, in seinem gegenwärtigen Ablauf in allen beteiligten Institutionen durch Betriebsbegehungen und Interviews erhoben. Die Dokumentation in Form einer Ablaufdarstellung dient der Fakten- und Schwachstellenanalyse. Ein strukturiertes Change Management unter Einbeziehung aller Akteure zielt auf eine definierte Erprobungsphase und schließt vorerst mit einer erneuten Ist-Analyse.
Das Pilotprojekt bietet somit einen guten Ansatz, um bestehende multiprofessionelle Versorgungsnetzwerke zu analysieren und zu optimieren und kann langfristig als Modell für neu zu initiierende Netzwerke herangezogen werden.
Die Akteure stärken im Rahmen des Projektes ihre Prozess- und Kommunikations-kompetenzen, so dass mögliche weitere Spezifikationen nach Projektende auch ohne externen Berater in den interdisziplinären Prozess eingebracht werden. Laufzeit: 2015.

Projektförderer

  1. Der gemeinnützige Verein für Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirtschaft e.V. steht allen offen, die an Mangement und Vertragsgestaltung im Gesundheitswesen beteiligt oder interessiert sind und die angewandte Forschung und Lehre auf den Gebieten Management, Recht und Politik des Gesundheitswesens fördern möchten. Zweck des Vereins ist die Förderung der Wissenschaft, Forschung  und Bildung auf den Gebieten der Ökonomie, des Rechts und der Politik des öffentlichen Gesundheitswesens. Der Satzungszweck wird unter anderem verwirklicht durch
  • die Förderung des weiterbildenden Masterstudiengangs Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirtschaft der Fachhochschule Frankfurt am Main
  • die Durchführung wissenschaftlicher Veranstaltungen und Forschungsvorhaben
  • die Vergabe von Forschungsaufträgen
  • die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse

2. Die Migasa GmbH & Co.KG, eine Kooperation unabhängiger, inhabergeführter Apotheken an über 140 Standorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hessen und Rheinland-Pfalz, sieht sich als Vorreiter bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Gesundheitsangebote. Individuelle, an der Kundschaft ausgerichtete Leistungsschwerpunkte stehen im Mittelpunkt ihrer Mission. Deshalb hat sich die Migasa unter anderem der Förderung von Gesundheitsprojekten angenommen.
Migasa GmbH & Co.KG, Tecklenburger Str. 12, 49525 Lengerich

Projektteilnehmer

St. Elisabeth Pflege GmbH, Bassumer Str. 36, 49088 Osnabrück
Neumarkt Apotheke, Öwer de Hase 1, 49074 Osnabrück
Ärztehaus Meller Straße, Meller Straße 100, 49082 Osnabrück
Migasa Blisterzentrum Nordhorn, Walther Bothe Str. 8, 48529 Nordhorn

Projektleitung:
Stefanie Kortekamp M.A.
Frankfurt University of Applied Sciences, Zentrum für Gesundheitswirtschaft und –recht (ZGWR)

Literatur:

[1] Kortekamp Stefanie (2014): Medikationsmanagement als interdisziplinärer Prozess, in: Frankfurter Schriften zu Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirtschaft, Band 1, Meyer Hilko J., Kortekamp Stefanie (Hrsg.): Medikationsmanagement in stationären Pflegeeinrichtungen: Teamarbeit der Solisten, Cuvillier Verlag, S. 81

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Pilotprojekt zur Arzneimitteltherapie in Alten- und Pflegeeinrichtungen

Gegenstand eines aktuellen Pilotprojektes ist die Analyse und Optimierung der Versorgungsprozesse innerhalb des interdisziplinären Wertschöpfungsnetzes zwischen heimversorgendem Arzt, Apotheker und Pflegefachkraft.

Im Unterschied zu den meisten bislang vorgestellten Modellprojekten zum Medikationsmanagement, die sich auf Patienten beziehen, die selbst die öffentliche Apotheke aufsuchen (können), konzentriert sich das Pilotprojekt auf ältere Patienten in Alten- und Pflegeeinrichtungen, die aufgrund eines Versorgungsvertrags gem. § 12a Apothekengesetz durch eine öffentliche Apotheke mit Arzneimitteln versorgt werden. Einerseits kann so an bestehende Strukturen des dokumentierten und organisierten Versorgungsnetzes zwischen Ärzten, Patienten, Heimträgern und Apotheken angeknüpft werden. Andererseits sollen die auftretenden Medikations- und Abstimmungsprobleme im Rahmen der Arzneimitteltherapie analysiert und strukturierte Lösungsmöglichkeiten entwickeln werden.

In: VR-Medicus, Ausgabe Nr. 8, Juli 2015, S. 13-15.

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Meyer/Kortekamp (Hrsg.), Medikationsmanagement in stationären Pflegeeinrichtungen: Teamarbeit der Solisten, Göttingen 2014

TitelDer Tagungsband enthält Referate und Gastbeiträge des ZGWR-Symposiums „Medikationsmanagement in stationären Pflegeeinrichtungen: Teamarbeit der Solisten?“. Er liefert eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Probleme und Lösungsansätze für eine optimale Arzneimittelversorgung von Heimbewohnern. An der Schnittstelle zwischen ambulanter Gesundheitsversorgung und stationärer Pflege angesiedelt, bietet die Heimversorgung mit ihren etablierten Strukturen die Chance, vorhandene Erfahrungen zu nutzen und zu einem prototypischen Prozessmodell des Medikationsmanagements weiterzuentwickeln.

Die Herausgeber und Autoren

Herausgeber sind Prof. Dr. Hilko J. Meyer, Professor für deutsches und europäisches Wirtschafts- und Gesundheitsrecht an der Frankfurt University of Applied Sciences und Stefanie Kortekamp M.A., Doktorandin an der Universität Witten/Herdecke und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Frankfurt University of Applied Sciences.

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Medikationsmanagement in Alten- und Pflegeeinrichtungen – Eine interdisziplinäre Prozesskette

Die sichere Arzneimittelversorgung von älteren, multimorbiden Menschen in stationären
Pflegeeinrichtungen ist ein komplexer, risikobehafteter Prozess, an dem zahlreiche Akteure aus unterschiedlichen Professionen und Sektoren des Gesundheitswesens beteiligt sind. Der Einsatz von Leitlinien und Expertenstandards trägt zur Sicherheit und Qualität der Teilprozesse innerhalb der beteiligten Professionen bei. Die Vernetzung der Teilprozesse zwischen den Professionen ist jedoch nicht im selben Maße entwickelt, gleichwohl sie von elementarer Bedeutung für die Lebens-, Arbeits- und die gesamte Prozessqualität aus Sicht der Betroffenen ist. Das Medikationsmanagement multipharmazierter, geriatrischer Patienten in Alten- und Pflegeheimen sollte deshalb in Zukunft ein professions- und sektorenübergreifend gesteuerter Prozess sein.

In: Professionel Process, 7. Jahrgang, 10/ 2014, S. 30 – 32

 

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Pressemeldung zum 3. ZGWR-Symposium: Medikationsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe

Wissenschaftliches Symposium „Patientenzentrierte Prozessoptimierung in der Heimversorgung: Medikationsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe“ an der FRA-UAS

Frankfurt am Main, 7. Oktober 2014. „Die Zusammenarbeit mit anderen Ärzten und mit den anderen Gesundheitsberufen ist nicht Gegenstand der medizinischen Ausbildung, obwohl das Bild vom Arzt als Einzelkämpfer längst überholt ist“, betonte Professor Daniel Grandt, Chefarzt am Klinikum Saarbrücken und Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, zum Auftakt des 3. Symposiums zur sektorenübergreifenden Versorgung der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS). Als weitere Gründe für die unterentwickelte Verzahnung der Versorgungbereiche und die daraus resultierenden Medikationsfehler benannten Referentinnen und Referenten aus allen Bereichen des Gesundheitswesens die institutionelle Abkapselung zwischen Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzten und Pflegebereich, die nach diesen Sektoren abgegrenzten Finanztöpfe, die fehlenden finanziellen und institutionellen Anreize zum Aufbau funktionierender Kooperationsbeziehungen und die weitgehende Abschottung zwischen den unterschiedlichen IT-Systemen. „Flächendeckend lassen sich diese Probleme nicht durch selektive Vertragsmodelle, sondern nur durch eine grundlegende Reform des klassischen GKV-Versorgung, insbesondere des kollektivvertraglichen vertragsärztlichen Systems lösen“, resümierte Sonja Laag, Leiterin Versorgungsprogramme.
Im Mittelpunkt des Symposiums, das vom Zentrum für Gesundheitswirtschaft und -recht (ZGWR) der FRA-UAS veranstaltet wurde, stand diesmal das Medikationsmanagement in der stationären Pflege. Welche positiven Ansätze hier bereits für die Zusammenarbeit zwischen Pflege, Ärzten und Apotheken existieren und wie diese in die aktuelle Diskussion zwischen Ärzten und Apothekern über ein gemeinsames Medikationsmanagement einzubringen sind, erläuterte Dr. Klaus Peterseim, Bundesverband der klinik- und heimversorgenden Apotheker: „Die Analyse der gesamten Medikation eines Patienten ist bei uns schon heute Realität, verbesserungsbedürftig sind aber die interdisziplinäre Kommunikation und die elektronische Vernetzung der Beteiligten“, lautete sein Fazit. Die besondere Situation der Heimbewohner und der Arzneimittelverabreichung durch Pflegefachkräfte erläuterten Dr. Anneliese Horbach, Professorin für Pflegewissenschaft an der FRA-UAS und Regine Krampen, Leiterin Pflege, Betreuungs- und Pflegeaufsicht Hessen beim Regierungspräsidium Gießen. Sie hoben vor allem das Selbstbestimmungsrecht der Heimbewohner hervor, das nicht abstrakten Managementzielen geopfert werden dürfe, sondern die informierte Einwilligung der Pflegebedürftigen verlange.
„Die patientenzentrierte Prozessoptimierung ist ein effizienter Ansatz, um die bestehenden Schwachstellen der sektoren- und professionsübergreifenden Versorgungspfade bei der Arzneimittelversorgung in Alten- und Pflegeheimen wissenschaftlich zu analysieren und zu dokumentieren und ein optimiertes Prozessmodell zu entwickeln“, berichtete die Wissenschaftlerin Stefanie Kortekamp von der Frankfurt University of Applied Sciences im zweiten Teil des Symposiums. In einem Workshop stellte sie erste Forschungsergebnisse des Projekts „Patientenorientiertes Prozessmanagement im Medikationsmanagement (ProMmt)“ vor und gab den rund 50 Teilnehmenden aus Praxis und Wissenschaft Gelegenheit zu kritischen Fragen und Ergänzungen. Vor allem ihr detailliertes Prozessmodell des Medikationsablaufs stieß auf große Anerkennung und animierte die Teilnehmer zu zahlreichen konstruktiven Ergänzungen.
„Die heutige Veranstaltung hat die Praxisrelevanz und Problemnähe unseres Forschungsprojekts bestätigt und uns wertvolle Anstöße für die weitere Entwicklung einer idealtypischen Prozessbeschreibung geliefert“, erklärte abschließend Veranstaltungsleiter Hilko Meyer, Professor für Gesundheitsrecht an der Frankfurt University of Applied Sciences, und bedankte sich dafür bei Referenten und Teilnehmern. Damit habe das Symposium auch die in den morgendlichen Grußworten geäußerten Erwartungen erfüllt. Zum Auftakt der Veranstaltung hatte Dr. Birgit Jung, Referat Arzneimittel- und Apothekenwesen des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, davor gewarnt, das Thema „Medikationsmanagement“ als Modeerscheinung abzutun und den wachsenden Handlungsbedarf in Sachen Arzneimitteltherapiesicherheit betont. Als Hochschule für angewandte Wissenschaften habe die FRA-UAS den Anspruch, eine Stätte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit praxisrelevanten Themen zu sein und als solche wahrgenommen zu werden, unterstrich in seinem Grußwort Professor Ulrich Schrader, Vizepräsident für Wissenschaftliche Infrastruktur, Forschung und IT und begründete damit die zum 1. Juli 2014 erfolgte Umbenennung der Hochschule.

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Patientenzentrierte Prozessoptimierung in der Heimversorgung: Medikationsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe

Am 23. September 2014 findet unser 3. ZGWR-Symposium zur sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung statt. Unter der Überschrift

„Patientenzentrierte Prozessoptimierung in der Heimversorgung: Medikationsmanagement als interdisziplinäre Aufgabe“

diskutieren wir mit namhaften Referenten über die hohe individuelle und gesellschaftspolitische Bedeutung der Gesundheit im Alter und laden Sie herzlich ein dabei zu sein.

Eine wachsende Zahl älterer Menschen bedarf der stationären Pflege und ist in besonderem Maße auf die Koordination der Leistungserbringer bei der gesundheitlichen Versorgung angewiesen. Die Arzneimitteltherapie nimmt dabei eine
entscheidende Rolle wahr, weil sie ein hochkomplexer Prozess mit zahlreichen Fehlermöglichkeiten ist und die Einbindung zahlreicher Akteure aus den Bereichen Medizin, Pharmazie und Pflege erfordert.

Wir haben uns die Frage gestellt, wie die Prozesse im Medikationsmanagement für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen derzeit gestaltet sind und wie sie optimiert werden können, damit der verfassungsrechtlich verankerte Anspruch jedes
Einzelnen auf Leben und körperliche Unversehrtheit erfüllt werden kann.

Das Symposium teilt sich in zwei Abschnitte:
Im ersten Teil geben Experten aus den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens eine aktuelle Bestandsaufnahme im Hinblick auf das interdisziplinäre Medikationsmanagement mit dem Schwerpunkt der Versorgung der Bewohner von
Alten- und Pflegeeinrichtungen.
Im zweiten Teil berichten wir aus unserem Forschungsprojekt „Prozessoptimierung im Medikationsmanagement – ProMmt“ und laden Sie zu einer kritischen Diskussion über die Zwischenergebnisse und die weiteren Schritte ein.

Hier finden Sie das Programm zum 3. ZGWR-Symposium.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine namentliche Anmeldung ist aufgrund der Platzkapazität erwünscht. Hier kommen Sie zum Anmeldeformular.
Wir freuen uns schon jetzt, Sie am 23. September 2014 an der Frankfurt University of Applied Sciences begrüßen zu dürfen und wünschen Ihnen bis dahin einen schönen Sommer.

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Aktivitäten 2013

14. Januar 2013: 1. Symposium zur sektorenübergreifenden Versorgung, Frankfurt

Thema: Sektorenübergreifende Versorgung und Wettbewerb im Gesundheitswesen

        Ausrichtung: Prof. Dr. Hilko J. Meyer, Stefanie Kortekamp M.A.

Vortrag: Prof. Dr. Hilko J. Meyer – Medikationsmanagement an der Schnittstelle zwischen Arzt, Apotheker und Pflege

19./ 20. Februar 2013: BVKA-Expertentagung für heimversorgende Apotheken, Berlin

Vortrag: Prof. Dr. Hilko J. Meyer – Medikationsmanagement in der Heimversorgung: Neue Rechtslage und offene Fragen

15. März 2013: ApothekenRechtTag, Hamburg

Vortrag: Prof. Dr. Hilko J. Meyer – Stellen und Verblistern von Arzneimitteln

16./ 17. März 2013: Interpharm , Hamburg

Teilnehmer: Prof. Dr. Hilko J. Meyer, Stefanie Kortekamp M.A.

09./ 10. April 2013: 8. Kongress für Gesundheitsnetzwerker, Berlin

Netzwerkerpreis: PTB-MM-Modell erzielt Platzierung auf der Shortlist Rubrik: Projektidee

Postervorstellung: Stefanie Kortekamp M.A.

23. April 2013: Frühjahrstagung der Iniative Gesundheitswirtschaft Rhein-Main

Thema: Die Leitbranche Gesundheitswirtschaft im Bundestagswahljahr, Frankfurt a.M.

Teilnehmer: Stefanie Kortekamp M.A.

24. April 2013: BVKA Jahrestagung 2013 und Symposium, Bad Homburg

Vortrag: Prof. Dr. Hilko J. Meyer - Handlungsbedarf des Gesetzgebers in der Klinik- und Heimversorgung: Ausblick auf die nächste Legislaturperiode

15. Mai 2013: 11. Schnittstellenseminar des Berliner Projektes, Berlin

Workshopmoderation: Stefanie Kortekamp M.A. – Schnittstellenproblematik in der Medikamentenversorgung

16. Mai 2013: 3. Fachgespräch Nordrhein

Thema: Arzneimittelsicherheit multimorbider Patienten in ambulanter und stationärer Versorgung, Köln

Teilnehmer: Stefanie Kortekamp M.A.

13./ 14. Juni 2013: 4. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie, Berlin

Thema: Eine Bestandsaufnahmen des Erreichten, ein Überblick über laufende Projekte und ein Blick in die Zukunft

Teilnehmer: Stefanie Kortekamp M.A.

29. August 2013: Fachtagung Kommunale Qualitätsentwicklung in der Pflege, Frankfurt a.M.

Teilnehmer: Stefanie Kortekamp M.A.

20. September 2013: 1. Internationalen Fachtagung Familiengesundheit im Lebensverlauf, Osnabrück

Teilnehmer: Stefanie Kortekamp M.A.

26. September 2013: 2. Symposium zur sektorenübergreifenden Versorgung, Frankfurt

  Thema: Medikationsmanagement im Heim: Solisten in Teamarbeit?

  Ausrichtung: Prof. Dr. Hilko J. Meyer, Stefanie Kortekamp M.A.

          Vorträge:

    • Prof. Dr. Hilko J. Meyer – Neuer Rechtsrahmen für die Arzneimittelversorgung in Pflegeeinrichtungen
    • Stefanie Kortekamp M.A. – Medikationsmanagement als interdisziplinärer Prozess

18. Oktober 2013: www.station24.de

   Veröffentlichung: Stefanie Kortekamp M.A. – Medikationsmanagement im Heim: Zuviele Köche verderben den Brei?!

22./ 23. November 2013: Jahrestagung DPhG + DGKPha, Bonn

   Thema:  AMTS und MM – Quo vadis Klinische Pharmazie?

   Teilnehmer: Stefanie Kortekamp M.A.

11. Dezember 2013: VMVG Jahrestagung

   Thema: Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirtschaft
   Ausrichtung: Prof. Dr. Hilko J. Meyer, Stefanie Kortekamp M.A.

   Vortrag: Stefanie Kortekamp M.A. – Das Medikationsteam: Vorstellung des Projekts Prozessoptimierung im Medikationsmanagement unter besonderer Berücksichtigung der Arzneimittelversorgung in Alten- und Pflegeeinrichtungen (ProMmt)

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Projektphasen im Ãœberblick

Das Projekt ist als klassisches Optimierungsprojekt unter Anwendung von Benchmarkingmethoden angelegt und wird in Form eines iterativen Phasenmodells durchgeführt.

Projektinitiierung

  • Konstituierung der Projektstukturen
  • Definition der Einschlusskriterien
  • Aufnahme von Kooperationspartnern
  • Ausbau einzelner Kooperationsstandorte zu Medikationsteams (Arzt + Apotheker + Heim)
  • Recherche verwandter nationaler und internationaler Initiativen und Projekte

Meilenstein: Projektantrag

Projekteinrichtung

  • Feldanalyse anhand von Expertengesprächen u. a. auf folgenden Symposien
    • 14.01.2013: Sektorenübergreifende Versorgung und Wettbewerb im Gesundheitswesen
    • 26.09.2013: Medikationsmanagement im Heim: Solisten in Teamarbeit
  • Entwicklung der Instrumente und Pretests (z. B. Bewohnerfragebogen/ Fragebogen zur aktuellen Situation des Medikationsmanagements in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Adressaten: Ärzte, Apotheker und Pflegefachkräfte.)
  • Aufnahme weiterer Kooperationspartner und Medikationsteams

Meilenstein: Symposium am 23. September 2014.

Themen des Symposiums: Definition der Ansprechpartner (besonders der Arbeitspaketverantwortlichen) und inhaltliche Auseinandersetzung auf Basis des definierten Projektzieles, der Projektphasen, Meilensteine, Methoden und Instrumente. Hintergrund ist die Ergebnisoptimierung durch eine frühe Beteiligung der Leistungserbringer, der involvierten Mitarbeiter und der Bewohner (z.B. Bewohnerbeirat), deren Sensibilisierung für die Thematik und für die dem Projekt zugrundeliegende Diskussionskultur.

Schwerpunkte liegen dabei auf der Zusammenführung aller Kooperationspartner/ Medikationsteams im Projekt und der offiziellen Vorstellung des Projekt-Konzeptes gegenüber den Projektpartnern und der interessierten Öffentlichkeit. Auch die Ausgestaltung und Umsetzung der einzelnen Arbeitspakete kann detaillierter geplant werden. Weiterhin soll eine positive Kooperationsstimmung in die einzelnen Einrichtungen getragen werden. Das Symposium dient somit auch als Auftaktveranstaltung für die folgende Projektphase, die Spezifikationsphase.

Spezifikationsphase

  • Fragebogenaktion-Kooperationspartner im Rahmen des Benchmarkings
  • Feldforschung, bestehend aus Ist-Analyse aller gelebten Medikationsmanagementprozesse in den kooperierenden Einrichtungen
  • Fakten- und Schwachstellenanalyse
  • Entwicklung eines ersten Modellprozesses 
  • Begleitung durch eine noch zu benennende Expertengruppe

Meilenstein: Modellprozess I ist entwickelt.

Erprobungsphase:

Der Modellprozess I dient allen Medikationsteams für die Dauer von 6 Monaten als Arbeitsgrundlage. Diese Phase wird besonders engmaschig wissenschaftlich begleitet und zum Ende der Laufzeit erneut evaluiert (Ist-Analyse incl. Fakten- und Schwachstellenanalyse).

Meilenstein: Der optimierte Modellprozess II steht zur Verfügung und wird auf einem Abschluss-Symposium vorgestellt.

 


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